Mückenberg

Rund um den Mückenberg

Die raue Schönheit unseres Gebirges wird auf der Höhe vom Mückenberg geziert, von unserem Hausberg.

Der Ursprung seines Namens stammt aus einer Sage. Den Namen erhielt  das Mückentürmchen von einer sonderbaren Strafe, welche an dieser Stelle einen übermütigen Frevler erreichte.

Die Wälder des Gebirges zeichneten sich zu dieser Zeit durch großen Wildreichtum aus. Für die Jäger war es eine Lust, das edle Weidwerk zu pflegen. Doch bei den Jägern dieser Zeit war einer dabei, dessen Jagdlust sich in Mordlust an den Tieren wandelte. So konnte man seinen Jagdeifer bezeichnen.

Er fand in seiner Leidenschaft keine Befriedigung mehr. In wilder Raublust stahl er sogar Tiere der Bevölkerung und entkam.

Einst stahl dieser Jäger einem alten Mütterchen, dass am Fuße des Berges wohnte, ihr einziges Eigentum – eine Kuh. Dies sollte ihm zum Verhängnis werden, denn diese Frau besaß eine Wünschelrute. Sobald sie den Raub bemerkte, schwank sie die Rute und rief im Zorn: „Räuber, du sollst zerstochen sein, bevor du den Gipfel des Berges erreichst!“

Kaum waren diese Worte den Lippen der Alten entflohen, nahten sich von allen Seiten große Mückenschwärme. Die kleinen Tierchen fielen über den Missetäter her und zerstachen ihn derart, dass er alsbald tot zu Boden fiel.

                                                                                                                                                                            (Fritz Scholz)

Erinnerungen an das sportliche Geschehen in der alten Heimat von Harry Jähnichen

Damals, im Januar 1927 saßen wieder einmal Bauernsöhne und Handwerkerburschen in der Grenzschänke im sächsischen Müglitz beisammen und sannen, wie die Langeweile, die mit dem Winter jedes Jahr seinen Einzug hielt, ein für allemal über­wunden werden kann.

Nach Diskussionen einigten sich die Sportler, eine Sprungschanze zu bauen. Gebraucht wurde ein Mann mit Organisations­talent und wähnte den richtigen im Sportfreund Edwin Bobe, den Wirt der Grenzschänke, gefunden zu haben. Er wurde ein­stimmig gewählt.

Bald gingen die Sportler auf Geländesuche. Sie fanden es gegenüber der Grenzschänke, nämlich einen steilen Hang mit einem freien Auslauf. Hier hatte der Nord- Ost- Wind Schneemassen angeweht. Daraus konnten geschickte Hände den Schanzen­tisch bauen und den Aufsprunghang glätten. Das Bächlein Müglitz wurde dabei mit Balken und Brettern aus der Hartmann­mühle überdeckt. Nun war der Weg frei für die ersten Sprünge, manche bis zu 20 m weit. Nicht nur die Springer hatten ihre Freude, sondern auch viele, viele Zuschauer. Leider konnte die Anlage nur einen Winter genutzt werden, denn das Hochwasser im Sommer 1927 riss alles weg.

Es war aber möglich, mit dem Geld der Versicherung eine neue größere Sprungschanze aus Holz weiter oben in Richtung Voitsdorf – Ebersdorf, nahe der Neumühle, zu errichten. Der Anlaufturm ermöglichte Sprünge bis zu 44 m. Becker,Hermann aus Zinnwald und Müller,Hans aus Geising erreichten diese be­achtlichen Weiten. Durch den Standort der Schanze exakt an der Grenze zwischen der Tschechoslowaki­schen Republik und Deutschland wies die Anlage auffallende Eigenarten auf: Es starteten Skispringer aus Orten beiderseits der Grenze. Dabei nahmen sie Anlauf auf deutscher Seite, wogegen die Fahrt nach ge­lungenem Flug an der gegenüberliegenden Lehne in tschechischem Territorium auslief. Die Zollorgane die­ses Staates nahmen von dem sportlichen Treiben kaum Notiz. Sie interessierte wenig, wie viele Athleten und Schaulustige die Grenze in beiden Richtungen überschritten. Die deutschen Zöllner erschienen erst gar nicht. Wenn doch, dann fungierten sie lediglich als Zuschauer.

Die Ansammlung der vielen Menschen nutzten Nazi–Funktionäre leider für ihre Propagandareden. Diesem Treiben sahen die Behörden der Tschechischen Republik nicht lange zu. Sie verboten die Sportveranstal­tungen. Im Laufe der Zeit stürzte das 10 m hohe Holzgerüst ein, und die Müglitz verwilderte. Nur der Sachkundige und Interessierte kann heute noch erahnen, wo einst die Sprungschanze stand.

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