Feldkreuze

Feldkreuze und Gedenksteine
aus dem Ebersdorfer Kirchsprengel

Wann Menschen damit begonnen haben an Wegkreuzungen, auf Feld­rainen, auf Bergen oder an anderen markanten Stellen in der freien Natur Steinkreuze, Gedenksteine oder Marterln zu setzen, niemand wird dazu eine genaue Antwort geben können Sicher ist nur, dass es für das Aufstellen verschiedene Gründe gegeben hat, meis­tens sind es wohl Unfälle gewesen, an die erinnert werden sollte. Mitunter war es das Bedürfnis dem All­mäch­tigen Dank für die Gene­sung nahestehender Personen zum Ausdruck zu bringen oder aber sollte ein Todesfall in Er­innerung gebracht werden.

  1. Die Waldkapelle oder Kulmer – Kapelle

Die Marienstatue soll zuerst allein aufgestellt und erst später mit einer Kapelle umgeben worden sein. Die Staue trägt am Sockel die Jah­reszahl 1734 eingemeisselt. In dem im Landesarchiv in Prag liegen­den Fassions­buche aus dem Jahre 1785 ist die Statue mit der bei der Kapelle stehenden Buche als Gemeinde­grenzmarke angegeben. Im Jahre 1839 liess Förster Buriasn die Kapelle ausbessern. Zuletzt wurde sie 1919 vom Kulmer Gross­grundbesitzer Westphalen hergerichtet.

An Stelle der Kapelle stand jedenfalls schon in den frühes­ten Zeiten, als noch auf dem alten Sorbenwege der Verkehr lebhaft war, irgend ein Standbild. An dieser Stelle ist der steilste Teil des Weges von Kulm herauf überwunden. Die Stelle ist darum ein natürlicher Rastplatz. Solche Rast­plätze waren schon zur heidnischen Zeit ir­gend einer Gottheit geweiht. Die Kirche stelle häufig an solchen als heilig verehrten Stellen ihre Heiligenbilder auf, um das Volk den alten Götterglauben leichter und eher vergessen zu lassen. Die Erwägun­gen sprechen für diese Annahme. Es wird aber aus­drücklich betont, dass dies le­diglich eine Vermutung ist. Nachweise hierfür fehlen.

  1. Das schwarze Kreuz

Seine Errichtung ist unbekannt. In den oben genannten Fassionsbu­che von 1785 ist es ebenfalls als Grenzmarke angegeben, also stand es damals schon. Es ist anzunehmen, dass es mit Rücksicht auf den alten wichtigen Verkehrsweg nach Sachsen, an dem es steht, schon sehr alt ist. Das Kreuz dürfte neben der Waldkapelle das älteste Standbild sein. Das heute stehende Eichenholzkreuz wurde 1824 von Josef Burock 46 erneuert.

  1. Die Statue des heiligen Johannes

vor dem Friedhofe stand schon 1848. Die Errichtung ist nach dem am Parramte befindlichen Standbilderverzeichnisse unbekannt.

  1. das Schenkerkreuz

wurde von Josef Zechel No. 1 errichtet. Es war dies jener Zechel, der von Heinrich Hegenicht die Wirtschaft No. 1 kaufte und in den 1770er Jahren Richter war. 1848 stand es schon und das ursprünglich höl­zerne Kreuz wurde 1884 von Franz Zechel No. 1 durch ein eisernes ersetzt.

  1. das Goldammerkreuz

wurde von Franz Eichler in Voitsdorf No. 34 jedenfalls erst nach 1785 er­richtet. Es ist in dem oben genannten Fassionsbuche nicht als Grenzmarke angegeben, trotzdem es an einem wichtigen Gemeinde­grenzpunkte steht. Sicher ist aber, dass es schon 1829 stand.

Wurde bereits Anfang 1800 erwähnt und war laut Aufzeichnungen ein Kreuz aus Holz, gefertigt mit einem Bildnis des Erlösers von Eisenblech. Im Jahre 1901 soll es sich noch in einem guten Zustand befunden haben, jedoch in den vergangen Jahren konnte man nur noch die Reste des Sockels erkennen. Es wurde ebenfalls im Jahre 2015 restauriert.  Der „Bürgerinitiative Kleiner Denkmäler Nordböhmens“ hat diese Instandsetzung übernommen.

  1. Das Frankenkreuz

wurde von Josef Kühnel aus Müglitz errichtet. Zeit unbekannt, doch stand es 1842 schon. Das jetzt stehende Kreuz wurde 1859 beim Bau der Müglitzstraße errichtet.

  1. das Kreuz an der Strasse nach Adolfsgrün

wurde 1869 von Josef Schmidt No. 103 errichtet.

  1. Beim Hause No. 103

steht ein Kreuz, das ebenfalls 1859 von Josef Schmidt No. 103 er­richtet wurde. Vorher stand ein Holzkreuz hier.

Aus dem Buch des Ebersdorfer Kirchsprengels wurde das Kreuz von Bauer Franz Schmidt im Jahre 1869 errichtet. Von der späteren Besitzerin des Hauses 103, Karolina Schmidt wurde das ehemalige Holzkreuz an der Kreuzung zur Grammel im Jahre 18843 sowie  im Jahre 1869 als Steinkreuz erneuert. Dies Marterl wurde zum Gedenken an die Kinder Maria und Gallus errichtet.

Die Stifterfamilie übernahm auch die Pflege der Wegekreuz, die dann auf die Nachfahren übertragen wurde. Beim Wegzug wurde die Instandhaltung an die Besitzer der Nachbarfelder übertragen. Da im Jahre 1946 die Bewohner vertrieben wurden, so wurden diese Marterl nicht mehr gepflegt und verwahrlosten

Der Sockel dieses Wegekreuzes war noch erhalten und der Freundeskreis bemühte sich dieses wieder aufzustellen. Im Jahre 2015  ist es gelungen dieses Steinkreuz wieder zu restaurieren.

  1. Die Ritschelkreuze

eines errichtete 1850 Anton Ritschel No. 9, das andere dessen Sohn Josef im Jahre 1874.

  1. Kreuz beim Hause No. 47

im Unterdorfe steht ein Kreuz beim Hause No. 47. Dasselbe wurde 1885 von Josef Lehnert No. 47 gesetzt.

  1. Auf der Wirtschaft 77

Kreuzung des Wirtschaftsweges mit dem Kammwege, errichtete am 14. Juli 1905 Maria Anna Patzelt ein steinernes Kreuz. Dasselbe ist gegenwärtig teilweise demoliert.

Die übrigen auf Gemeindegebiete stehenden Standbilder sind vom Friedhofe von aufgelassenen Gräbern genommene Grabsteine. Solche Standbilder sind:

  1.   Kreuz hinter dem Bauernhause

Das im Jahre 1909 von Josef Burock No. 84. errichtete Kreuz hinter dem Bauernhause No. 91. An dieser Stelle soll schon in alter Zeit ein Kreuz gestanden haben

  1.   Nickelkreuz

Das sogenannte Nickelkreuz, das von den Brüdern Hermann und Josef Nickel No. 67 im Jahre 1910 an der Ab­zweigung des Tellnitzerweges von der Adolfsgrünerstrasse aufgestellt wurde. Es wurde von ruchlosen Händen 1919 de­moliert. Gegenwärtig steht nur noch der Sockel.

Das Heimatdenkmal an der Landesgrenze in Fürstenau, nahe Voitsdorf, errichtet im Juni 1994 als Erinnerung an die Vertreibung der Bevölkerung der Gemeinden Voitsdorf, Ebersdorf und Böhmisch-Müglitz, mit dem Text:
                         „Heimat, Du bleibst unvergessen“

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