Der Freundeskreis Voitsdorf – Ebersdorf – Böhmisch-Müglitz
Es war im Jahre 1984 als sich anlässlich des Sudetendeutschen Tages in München ein kleiner Kreis auf freiwilliger Basis zusammenschloss, um nicht viel, aber etwas zu tun. 14 Personen, so heißt es im Gründungsschreiben vom Juni 1984, erhalten jährlich zu ihrem Geburtstag einen Glückwunsch und jeweils im Dezember eine Weihnachtskarte. Die Betreuung übernahm damals Alfred Titze, ein ehemaliger Voitsdorfer.
Und wieder an einem Sudetendeutschen Tag in München, diesmal im Jahre 1990, begab es sich, dass sich Frau Anneliese Bichlmeier (Tochter des Lorenz-Bauern) und Frau Reinhilde Stadelmann (Enkelin der Halftoni), beide aus Ebersdorf, trafen. Dabei wurde ein schon lange gehegter Wunsch, in oder nahe der Heimat ein Wiedersehen auszurichten, beschlossen.
Gesagt – getan, bereits im August 1990 begrüßte Heinz Mühle, einer der Hauptorganisatoren vor Ort, in der Grenzschenke in der Müglitz bereits 100 Gäste (Ebersdorfer und Voitsdorfer) zum 1. Heimattreffen. Die Anwesenden waren von ihren Heimatgefühlen so ergriffen, dass sie zum Abschied beschlossen, die Zusammengehörigkeit noch lange aufrecht zu erhalten und dieses Treffen weiterhin zu organisieren.
Zum 2. Treffen im Jahre 1991 wurden von den Organisatoren, Heinz Mühle mit Frau Steffi-Margit, Manfred Knauthe und Frau Nickel-Ilse, sowie Harry Jähnichen und Frau Erika, schon 150 Teilnehmer willkommen geheißen. Das Optimum der Besucherzahlen bildete jedoch das 3. Heimattreffen im Jahre 1992. Über 220 Besucher sprengten fast den Rahmen der Kapazität des Kultursaals in Fürstenau.
Im Jahre 1993 wurde dann der Gedanke aufgegriffen, eine Gedenktafel oder ein Gedenkkreuz in der Heimat aufzustellen. Da von tschechischer Seite für dieses Unternehmen keine Genehmigung erteilt wurde, so wurde der Platz an der Grenzbrücke von Fürstenau ausgesucht. Hier steht der Gedenkstein an einem idyllischen Platz, direkt am Wandergrenzübergang von Fürstenau nach Voitsdorf. Unter reger Beteiligung wurde dieses Denkmal mit dem Schriftzug „Heimat du bleibst unvergessen“ anlässlich des Heimattreffens 1994 von Herrn Pfarrer Kocner eingeweiht.
1995 verschönerte die Begrenzung mit einem Metallzaun diese Stätte. 2006 errichtete der Freundeskreis neben dem Denkmal eine Informationstafel, darauf findet man Ortspläne und Hinweise zu den nicht mehr existierenden Orten Voitsdorf, Ebersdorf und Böhmisch Müglitz.
Die Tage der Begegnung 2010 wurden überschattet durch ein Ereignis besonderer Art. Diebe hatten sich in der Woche vor der Gedenkfeier einen ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht. Sie entwendeten den handgeschmiedeten Metallzaun, die Begrenzung des Gedenksteines. Dies nicht genug, in der Zeit vom 18. oder 19. Juni fand ein weiterer Raub statt. Hier wurde die Bepflanzung inkl. der Pflanzringe, der Tisch mit den Bänken sowie die Mülltonne und die Gießkanne gestohlen. Sehr schmerzhaft haben wir diese Plünderung vernommen, denn unser Gedenkstein ist – es soll auch so bleiben – das Zeichen des Andenkens an unsere Heimat.
Im Jahr 2011 ist es gelungen unserer Gedenkstätte wieder ein bemerkenswertes Aussehen zu verleihen. Unser Heimatfreund Roland Eichler erneuerte die Pfosten der Einfassung und spendierte
eine Kette dazu. Auch die Bepflanzung wurde von Walter Luft wieder neu gestaltet. Ebenfalls im Jahr 2011 konnte der Freundeskreis am Grenzübergang zu Voitsdorf in der Müglitz eine weitere Informationstafel aufstellen. Hier sind ebenfalls Hinweise zu den Orten Voitsdorf, Ebersdorf und Böhmisch- Müglitz zu finden.
Sigrid Hickl, geb. Kühnel aus Voitsdorf übernahm im Jahre 1996 die Ortsbetreuung. Treu dem Versprechen von 1984 bzw. 1990 findet jährlich zu Fronleichnam ein Heimattreffen in Fürstenau, Geising und Böhmisch-Müglitz statt. 3 Heimatbriefe im Jahr und Geburtstagswünsche sollen den Zusammenhalt der ehemaligen Bewohner sichern.